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Geschirr Besteck

Essbesteck - Edel tafeln, modern genießen

Utensilien des alltäglichen Gebrauchs mit einer nahezu beispiellosen Historie als Renommierobjekte: Essbestecke. Moderne Bestecke müssen allerdings mit weiteren Eigenschaften glänzen. Nicht nur formschönes Design, sondern vor allem Haltbarkeit und geringer Pflegeaufwand zählen zu den Standardanforderungen.


Die Vorläufer - Bestecke aus Eisen, Bronze, Kupfer, Messing und Zinn

Nur wenige Essbestecke aus Eisen sind erhalten, die anderen schlicht weggerostet. Seine Bearbeitungsform ermöglichte lediglich die Anfertigung grober Esswerkzeuge. Antikes Kupferbesteck dagegen gelangte durch trojanische Händler bis ins heutige Österreich. Auch gegossene und modellierte Bronze, eine Legierung aus Kupfer und bis zu 40 Prozent Zinn, erwies sich als haltbar, elastisch, aber dunkel anlaufend.

Ähnliches gilt für das formgussgeeignete, bereits von den Römern geschätzte, warm goldglänzende Tafel- oder Goldmessing, eine Legierung aus 63 Prozent Kupfer und 37 % Zink. Bei nordischem Gold handelt es sich ebenfalls um ein Messing, mit einem hohen Kupferanteil plus geringen Mengen Aluminium, Zink und Zinn: Unsere Eurocent-Münzen werden daraus geprägt.


Besteck aus Aluminium

Kriegszeiten und Nachkriegszeit bedeuteten Rohstoffknappheit: Auch Bestecke wurden aus Aluminium hergestellt; volkseigene Betriebe der DDR produzierten Aluminiumbestecke weit über die 1950er Jahre hinaus.

Die meisten von uns assoziieren Aluminium Bestecke mit dem Feldbesteck des Militärs: Leichtgewichtig, einigermaßen korrosionsfest und gesundheitlich unbedenklich. Aluminium ist leider alles anderes als kratzfest, lässt ab, d. h. es produziert graue Verfärbungen an den Speisen und ist zudem säureempfindlich. Auch moderne Bestecke mit Aluminiumgriffen sind nicht für die Spülmaschine ungeeignet.


Bestecke aus Neusilber

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hielt es Einzug in viele preußische Salons: das silberweiß glänzende Neusilber, ein Imitat aus 45 bis 70 Prozent Kupfer, 8 bis 30 Prozent Zink und fünf bis 30 Prozent Nickel. Das Besteck aus Neusilber korrodierte kaum, lief wenig an und wurde bevorzugt bei der Fertigung von Blasinstrumenten verwendet. Auch das in Sachsen beliebte Argentan sowie Britanniametall (eine Zinn-Antimon-Form) oder auch Alpaka und Alfenid sind Neusilber Varianten. Neusilber ließ sich leicht bearbeiten sowie ausgezeichnet versilbern oder vergolden.


Silber Besteck

Die jahrhundertelange, handwerkliche Fertigung durch den Silberschmied wurde vor über hundert Jahren durch die Versilberung mittels Galvanisierung abgelöst. Heute fertigen Silbermanufakturen Besteckteil Unikate auf Bestellung, auf Originalwerkzeugen.

Qualitäts Silber Bestecke tragen allgemeinverbindliche Stempelungen, die Auskunft über den Anteil an Feinsilber geben und die Herstellermarke sowie das Halbmondsymbol für Silber zeigen. Bei Echtsilber liegt der Feingehalt an reinem Tafelsilber bei 800 bzw. 925 auf 1000 Gramm.

Spezielle Galvanik-Fachbetriebe verhelfen gebrauchtem Familiensilber zu neuem Schimmer, während vollautomatische Galvanikautomaten dekorative Versilberungen sowie Goldbeschichtungen in Serie vornehmen. Hand Galvanik wird nur noch bei Kleinserien, Spezialteilen und Accessoires eingesetzt. Traditionsbetriebe verzichten hier auf eine galvanische Zwischenschicht aus allergieauslösendem Nickel, es wird direkt auf Edelstahl versilbert.

Das säureunempfindliche, wärmeleitfähige und keimtötend wirkende Tafelsilber reagiert leider auf schwefelhaltige Substanzen (in Fischspeisen) oder Stärke (Kartoffeln) mit Verfärbungen und Anlaufen. Entgegen landläufiger Annahme sind moderne Echtsilber wie hartversilberte Bestecke durchaus spülmaschinenfest; nach längerer Nichtbenutzung sollten Silber Bestecke mit Silberpflegemittel behandelt werden. Wer diese Problematiken umgehen möchte, greift zu vergoldetem Essbesteck, hier entfällt auch der so manchen störende Eigengeschmack.

Hartglanzsilber– und Goldschichten unterliegen der deutsche RAL–Norm bzw. EU-ISO-Norm, bei Silberschichten von 50 bis 60 Gramm für die Gastronomie. Goldschichten werden in Bereichen von 0,1 bis 3 Mikron aufgebracht. Ansonsten ist Gold nach wie vor als dekorative Verzierung von Griffen oder Messerklingen beliebt.


Edelstahl Besteck

Die ersten industriell hergestellten Essbestecke kamen aus Großbritannien. Mit den 1930er Jahren hielt das Edelstahl Besteck Einzug in Restaurants und Firmenkantinen; WMF etablierte die bekannte Markenbezeichnung Cromargan. Privat setzte man jedoch weiterhin auf das als edler geltende Silberbesteck.
Hochglänzender Edelstahl bietet unschlagbare Vorzüge: Kein Putzen, kein Anlaufen, dabei rostfrei, formstabil, kratzfest und vor allem geschmacksneutral.

Pflege benötigt Edelstahl Besteck dennoch: Reinigen Sie es nach Gebrauch von Speiseresten und lassen Sie es nie länger ungespült. Einweichen oder feuchtes Liegenlassen liebt das Material gar nicht, - trocknen sie es nach dem Spülgang sofort. Essbestecke sollten mit dem Griff nach unten in die Spülmaschine gestellt werden. Und gegen Verkratzen spülen Sie unterschiedliche Bestecke am besten getrennt.


Besteck aus Kunststoff

Kunststoff, das moderne Aluminium: War innovatives Essbesteck aus dem vollsynthetischen Kunststoff Bakelit und anderen Kunststoffen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kaum erschwinglich, hat Kunststoff Besteck inzwischen Wegwerfstatus mit negativer Umweltbilanz erreicht.

Die 1950er Jahre brachten das Acryl, - mit Einweg-Bestecken, Eier- und Dessertlöffeln sowie Salatbesteck. Traditionell aus Horn oder Perlmutt gefertigt, sind moderne Kunststoffe von keinem Frühstückstisch mehr wegzudenken. Allerdings: Bestecke aus recyclingfähigem Kunststoff und haltbare, formschöne Designerstücke schaffen es zunehmend, dem Nimbus als Einwegartikel erfolgreich entgegenzusteuern.


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